Ehemaliges Schloss Christiansburg
Dorfpfad: Hof Ludwig Brüne (Tafel 12)
Aus Archivunterlagen wissen wir, dass im 13. Jahrhundert in Kleinern ein Burgsitz des Gumbert von Kleinern war. Als im 16. Jahrhundert die Herren von Geismar Besitzer wurden, bauten sie ein neues Schloss. Später gelangte der Besitz in die Hände des Grafen Christian Ludwig von Waldeck, der 1660 das Schloss so umbauen und erweitern ließ, dass es den Wohnsitz des Grafen, Hofstaat, Kanzlei und Regierung aufnahm.
Wenn auch heute das Schloss "Christiansburg" vollständig verschwunden ist, so geben doch Baupläne und Abrechnungen ein genaues Bild über das Aussehen des Schlossbaus (Staatsarchiv Marburg).
Das Schloss war eine vierflügelige Anlage mit fast quadratischem Innenhof und von einem breiten Wassergraben umgeben. Hübsche Renaissanceformen schmückten Giebel und Arkadengänge. Der Herrschaftssitz lag südlich des Dorfes im Talgrund an der Südseite der von Giflitz nach Gellershausen führenden Landstraße zwischen Mühlenstraße und dem Heimbach. Bedingt durch die Erbfolge verlegte der Graf seinen Hofstaat, Kanzlei und Regierung 1692 nach Arolsen. Die Nachbewohner ließen unter Graf Friedrich Anton Ulrich von Waldeck 1710 das Schloss abreißen und organisierten den Wirtschaftshof zu einer herrschaftlichen Meierei um. Aus dem Zeughaus wurde eine Schule.
Heute erinnert nur noch die Flurbezeichnung "Ziergarten" an längst vergangene Schönheiten von Renaissance-Schloss und Park (Hof Brüne, gegenüber dem 1972/73 entstandenen Dorfgemeinschaftshaus, noch vor dem heutigen Sportplatz).
Dorferkundungspfad-Tafeln:
Weg ist gelb gekennzeichnet