Heinrich Blümer und seine Frau Anna
lebten ein arbeitsreiches Leben. Bescheidenheit und Zufriedenheit
waren ihre Begleiter. Erst mit 80 Jahren war Blümers Berufsleben
beendet. Aber er gab den Betrieb nur ungern auf, sagen seine Kinder:
„Er würde wohl heute noch gern auf dem Baugerüst stehen, wenn er
besser sehen könnte.“
Heinrich Blümer ist nicht der Typ, der
sich hinter den Ofen setzt und so war er um Haus und Garten tätig.
Es wurden neue Obstbäume gepflanzt und alte Bäume mit guten
Apfelsorten veredelt. Er kümmerte sich um die Kaninchen, hielt das
ums Haus wachsende Unkraut klein und versorgte den Kohlenherd in der
Küche mit Holz, indem er täglich zwei Körbe Ofenholz herrichtete und
die Treppe hoch trug. Oft und gern ging er mit den Enkelkindern
spazieren.
Am 7. März 1992 feierten er und seine
Frau Goldene Hochzeit. Seit dem Tod seiner Frau Anna im Jahr 2004
wird Heinrich Blümer von seinen Söhnen und Töchtern im eigenen Haus
in Kleinern versorgt und betreut. Sein Interesse am Tagesgeschehen
und der großen Politik ist trotz Seh- und Hörschwierigkeiten immer
noch groß.
Schutzengel und Obst
Wenn man Heinrich Blümer fragt, was er
gemacht hat, um so alt zu werden, lächelt er und sagt: „Im Krieg
schickte mir Gott einen Schutzengel. Ich wurde aus meinem
Kampfgebiet rausgeflogen. Viel später erst habe ich erfahren, dass
kein Soldat meiner Einheit überlebte.“ Aber nicht nur Gott, auch die
Familie, die viele Arbeit an der frischen Luft und das Obst und
Gemüse aus dem eigenen Garten haben ihn gesund erhalten, ist der
100-Jährige überzeugt. (eds) |